Unser engster Kooperationspartner: Der Pfadfinderbund Weltenbummler e.V.

Im letzten Monat haben wir unser pädagogisches Konzept näher vorgestellt und dabei erklärt, dass wir ursprünglich als Ferienwerk eines Pfadfinderbundes gegründet wurden, genauer gesagt dem Pfadfinderbund Weltenbummler. Auch wenn wir heute zwei verschiedene Organisationen sind, stehen wir immer noch in enger Kooperation miteinander. So arbeiten wir beispielsweise Seite an Seite in einer gemeinsamen Geschäftsstelle. Aber wer ist eigentlich der Pfadfinderbund Weltenbummler? Diese Frage ist nicht in wenigen Sätzen beantwortet, deswegen möchten wir die Gelegenheit nutzen Ihnen den PbW heute einmal näher vorzustellen!

Allgemeines
Ganz allgemein kann man sagen, dass es sich der PbW zum Ziel gesetzt hat nach den pfadfinderischen Grundsätzen des Urvaters der Pfadfinderbewegung, Lord Baden-Powell, junge Menschen beim Heranwachsen zu unterstützen. Die Pfadfinder fördern die Erziehung der Kinder und Jugendlichen zu freien, verantwortungsbewussten und toleranten Bürgern. Der PbW ist unpolitisch und – im Gegensatz zu vielen anderen Pfadfinderverbänden – interkonfessionell, d.h. egal welcher Religion man angehört, beim PbW ist jeder willkommen. Der PbW ist übrigens ein eingetragener, als gemeinnützig anerkannter Verein. Er ist außerdem nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz als freier Träger der Jugendhilfe anerkannt.

Geschichte
Der Anfang des PbW beginnt bereits in den frühen 1980er Jahren und zwar mit der Gründung des Pfadfinderbundes Bayern im Jahr 1981. Über die nächsten Jahre hat sich die Anzahl der Gruppen stetig vergrößert. Durch die Öffnung der Grenzen 1989 kamen dann auch die ersten Mitglieder aus Thüringen und Sachsen dazu. Da der Pfadfinderbund nun auch Stämme in anderen Bundesländern hatte, wurde der Pfadfinderbund Bayern umbenannt in den Pfadfinderbund Weltenbummler.

Heute hat der Bund über 1500 Mitglieder in fast allen Bundesländern. Zwar ist Bayern mit ca. 1000 Mitgliedern immer noch am häufigsten vertreten, aber der PbW hat sich im Osten bis nach Wittichenau, im Westen bis nach Leverkusen und im Norden sogar bis nach Kiel „vorgearbeitet“.

Außerdem ist der PbW Mitglied im Deutschen Pfadfinderverband (DPV), des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes sowie des Weltpfadfinderverbandes WFIS (World Federation of Independent Scouts). So können die Weltenbummler im Austausch mit anderen Verbänden und Gruppen aus ganz Deutschland und anderen Ländern Kontakte in die ganze Welt knüpfen.

Was macht man als Pfadfinder?
Das kommt ganz auf das Alter an, denn in jeder Altersgruppe gibt es verschiedene Ziele:

  • Biber (bis 7 Jahre): Bei den Jüngsten geht es hauptsächlich darum spielerisch den Umgang mit anderen Kindern zu erlernen und die Natur zu entdecken. Spielen, Basteln und Singen stehen hier sehr häufig auf dem Programm.
  • Wölflinge (7-11 Jahre): Auch hier steht das Spielen und Neues erleben noch stark im Vordergrund, aber die Wölflinge lernen auch schon Verantwortung zu übernehmen, ein Verantwortungsbewusstsein nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere zu entwickeln und sich in der Natur zurechtzufinden.
  • Pfadfinder (11 – 16 Jahre): Die Pfadfinderstufe ist die Abenteuerstufe. Die Jugendlichen machen hier viele von den Dingen, an die man zuerst denkt, wenn man das Wort „Pfadfinder“ hört: Feuer machen, Zelte aufstellen, Knoten lernen und Anwenden, usw. Das Besondere in dieser Stufe ist, dass die Jugendlichen erstmals selbst als Gruppenführer Verantwortung für eine ganze Gruppe übernehmen dürfen. Hier kommt das Konzept „Jugend führt Jugend“ zum Einsatz, denn die Gruppenführer sind genauso alt oder nur ein wenig älter als die Mitglieder der Gruppe. Neben dem Gruppenführer hat aber auch jedes einzelne Mitglied Aufgaben, für die er oder sie die volle Verantwortung übernimmt, z.B. Koch, Materialwart oder Kassierer.
  • Rover (16 – 21 Jahre): Die Rover sind selbstorganisierte Gruppen (Roverrunde) und der Hauptinhalt der Roverstufe ist die Projektarbeit. Die Roverrunden arbeiten auf ein bestimmtes Ziel hin. Die Ziele können hierbei ganz unterschiedlich sein, von ökologischen über interkulturelle Themen bis hin zur Durchführung von internationalen Begegnungen.
  • Mannschaft (ab 21 Jahren): Die Mitglieder der Mannschaft sind quasi die Senioren des PbW. Ziel des PbW ist es ja Kinder und Jugendliche beim Heranwachsen zu fördern. Irgendwann wird aber auch jedes Kind einmal erwachsen. In manchen Bünden ist es so, dass man ab einem gewissen Alter automatisch aus dem Bund ausscheidet. Das ist beim PbW nicht der Fall, denn frei nach dem Motto „Einmal Pfadfinder, immer Pfadfinder“ können auch die „Oldies“ noch verschiedene Aufgaben übernehmen. Sie haben beispielsweise verschiedene Ämter inne, helfen den Jüngeren bei der Jugendarbeit und unterstützen mit ihren Erfahrungen.

Was die jüngeren Stufen gemeinsam haben: Es gibt eine Gruppenstunde, die in der Regel wöchentlich stattfindet. Außerdem gibt es in den Ferien mehrtägige Veranstaltungen, manchmal innerhalb der eigenen Gruppe (auch Stamm genannt), manchmal auch von mehreren Stämmen gemeinsam. Die Wölflinge fahren auf Lager (an einen bestimmten Ort und schlagen da ihre Zelte auf), die Pfadfinder gehen auf Fahrt (und wandern beispielsweise mit dem gesamten Gepäck von Ort zu Ort). Hier können die Kinder und Jugendliche in der Praxis anwenden, was sie in der Gruppenstunde gelernt haben.

Aber nicht nur innerhalb der einzelnen Stämme finden regelmäßig Veranstaltungen statt. Es gibt auch regelmäßig übergreifende Treffen statt: Alle vier Jahre findet das Bundeslager statt auf dem sich alle Stämme und Altersgruppen aus ganz Deutschland treffen. Alle vier Jahre findet außerdem eine Bundesfahrt ins Ausland statt und alle 4 Jahre nehmen viele Mitglieder des PbW am Eurocamp des Weltpfadfinderverbandes WFIS teil.

Auf Instagram (@ichbineinweltenbummler) zeigen wir übrigens immer wieder tolle Fotos von verschiedenen Veranstaltungen und Aktionen. Dort kann man einen ganz guten Eindruck bekommen, was man als Pfadfinder so erlebt.

Unterschied FFA – PbW
Wie Sie vielleicht gemerkt haben, viele Elemente, die es bei FFA auf den Freizeiten gibt, haben wir von den Pfadfindern übernommen. Der große Unterschied ist, dass es sich bei FFA um offene Jugendarbeit handelt und beim PbW um geschlossene Jugendarbeit. Wer also bei FFA Lust bekommen hat, der kann beim PbW mitmachen und so die pfadfinderischen Methoden und Grundsätze nicht nur in den Ferien auf Freizeit, sondern das ganze Jahr über erleben. Da stellt sich jetzt nur noch eine große Frage:

 Wie kann ich oder mein Kind mitmachen?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten selbst beim PbW mitzuwirken. Kinder und Jugendliche können sich natürlich einem schon vorhandenen Stamm anschließen. Wenn kein Stamm in der Nähe ist, gibt es auch die Möglichkeit selbst eine Gruppe zu starten. Wer das Konzept Pfadfinder toll findet, aber selbst keine Zeit selbst tätig zu werden, kann Fördermitglied in einem Stamm werden. Weitere Infos gibt es auf der Internetseite des PbW unter www.pbw.org oder bei Anna Schwaß in der Geschäftsstelle des PbW unter 0911 3000 6137 oder info@pbw.org.

11. April 2018