Hinschauen, Handeln, Helfen. Prävention Sexualisierter Gewalt bei FFA

Sexualisierte Gewalt geht jede*n an und ist ein Thema, mit dem man sich bewusst auseinandersetzen muss. Gerade und vor allem, wenn man wie wir mit Kindern und Jugendlichen arbeitet. Sexualisierte Gewalt kann viele Formen annehmen und in vielen Zusammenhängen stattfinden. Daher ist es umso wichtiger, ein ganzheitliches Konzept zu Prävention zu erstellen und nicht nur punktuell einzelne Arbeitsbereiche zu beleuchten. Wir haben unser Konzept zur Prävention sexualisierte Gewalt überarbeitet und die wichtigsten Infos auf unserer Website zusammenzufassen. Das dient zum einen der Transparenz und zum andern der Abschreckung möglicher Täter*innen.

Was bedeutet sexualisierte Gewalt?

Für den Begriff gibt es keine einheitliche Definition. Der Unabhängige Berater für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs der Bundesregierung definiert sexuelle Gewalt an Kindern wie folgt:

„Sexueller Missbrauch oder sexuelle Gewalt an Kindern ist jede sexuelle Handlung, die an oder vor Mädchen und Jungen gegen deren Willen vorgenommen wird oder der sie aufgrund körperlicher, seelischer, geistiger oder sprachlicher Unterlegenheit nicht wissentlich zustimmen können. Der Täter oder die Täterin nutzt dabei seine/ihre Macht- und Autoritätsposition aus, um eigene Bedürfnisse auf Kosten des Kindes zu befriedigen.“ (https://beauftragter-missbrauch.de/praevention/was-ist-sexueller-missbrauch/definition-von-sexuellem-missbrauch/)

Wichtig in diesem Zusammenhang ist die Unterscheidung im Sprachgebrauch. Unter „Sexuellem Missbrauch“ sind alle strafbaren Handlungen zusammengefasst, also solche Handlungen, die laut Gesetzgeber unter Strafe gestellt sind. „Sexualisierte Gewalt“ bezieht dagegen auch auf solche Übergriffe mit ein, die nicht per se strafbar sind. In der Lebenswirklichkeit von Kindern und Jugendlichen bedeutet das allerdings nicht, dass diese Übergriffe nicht genauso verletzend und traumatisierend sein können. So sind eine anzügliche Bemerkung oder die Verletzung der Privatsphäre z.B. beim Toilettengang ebenfalls als sexualisierte Gewalt zu verstehen. Da solche Übergriffe ohne Körperkontakt zumeist nicht aufgedeckt werden, ist die Dunkelziffer sehr hoch. Die Jugendarbeit bietet durch die räumliche Nähe zu Kindern und Jugendlichen aufgrund ihrer Charakters eine potenzielle Möglichkeit für solche Taten ohne Körperkontakt. Es ist es daher umso wichtiger sich vor Augen zu führen, wo und wie der Kontakt mit Kindern und Jugendlichen eventuell Täter*innen ein Potenzial für sexualisierte Gewalt bietet und was wir tun können, um Kinder und Jugendliche davor zu schützen.

Was tut FFA, um Kinder zu schützen?

Neben der Erfüllung der gesetzlichen Auflagen, wie die Einsicht in ein erweitertes Führungszeugnis bei all unseren Betreuer*innen gehen wir schon seit Jahren darüber hinaus. Wir achten bei der Ausbildung darauf, unseren Teamer*innen ein Bewusstsein dafür mitzugeben, welche Situationen und welche Räume sexualisierte Gewalt begünstigen, um dann ganz gezielt verschiedenen Situationen durchzuspielen und konkrete Handlungsanweisungen zu geben. Im Fahrtenordner (der alle wichtigen Infos zur betreffenden Freizeit für das Team beinhaltet) finden die Teamer*innen neben unserem internen Papier zur Prävention sexualisierter Gewalt auch einen Krisenplan und ein Merkblatt für Freizeiten herausgegeben vom Bayerischen Jugendring. Zudem haben wir eine Vertrauensperson im FFA Büroteam, die für alle Anliegen der Teamer*innen zuständig und erste Ansprechperson ist.

Eine Freizeit von FFA soll für Kinder und Jugendliche ein Ort für Abenteuer, Spaß, Kreativität und Freundschaft sein. Ein Ort, an dem sie sich sicher und ernst genommen fühlen können. Gewalt in jedweder Form hat bei uns keinen Platz! Unser Motto ist: Hinschauen, Handeln, Helfen.